Bei nur noch zwei ausstehenden Rennen beim Saisonfinale auf dem Sachsenring Ende September kann BWT Lechner Racing jetzt von keinem Konkurrenten mehr eingeholt werden. Auch die Entscheidung um den Fahrertitel fällt nur noch zwischen den beiden Piloten in Pink – Larry ten Voorde hat als Dritter bei nur noch 50 zu vergebenden Punkten bereits einen zu großen Rückstand.
“Es war ein etwas chaotisches Rennen mit den ganzen Safety Cars wegen der vielen Zwischenfälle im Mittel- und Hinterfeld“, meinte ein sehr glücklicher Andlauer nach seinem Sieg. „Ich hatte einen sehr guten Start, konnte so gleich mal die Führung von Jaxon erobern, der aus der Pole nicht so gut weggekommen ist. Die größte Herausforderung war dann, bei den ganzen Re-Starts immer cool zu bleiben, keinen Fehler zu machen und die Jungs hinter mir nicht zu nahe heran kommen zu lassen. Ich bin froh, dass mir das gelungen ist, es ist ein tolles Gefühl, den Teamtitel mit einem Sieg nach Hause gebracht zu haben. Vielen Dank an Walter und alle im Team, die mir das ermöglicht haben. Auch in der Fahrerwertung sieht es jetzt für mich ja recht gut aus, nachdem ich meinen Vorsprung auf 27,5 Punkte ausbauen konnte. Aber ich nehme noch nichts als gegeben hin, wir haben in diesem Jahr ja schon ein paarmal gesehen, wie schnell sich alles ändern kann.“
Michael Ammermüller, von Startplatz drei aus ins Rennen gegangen, war nicht besonders glücklich über die vielen Unterbrechungen: „Normal wäre heute vielleicht schon etwas mehr drin gewesen als Rang drei, aber mit den drei Safety Cars war es nicht möglich, eine Attacke vorzubereiten und einen Überholversuch zu starten. Aber egal, es ist auf jeden Fall toll, dass wir uns jetzt den Teamtitel gesichert haben. Das ist erst einmal ein Moment zum Feiern und um allen daran Beteiligten `Danke’ zu sagen. Was die Fahrerwertung angeht, mal abwarten, was in zwei Wochen passiert. Ich werde auf keinen Fall aufgeben und schauen, was ich noch tun kann...“
Am Samstag war es Ammermüller gewesen, der seinen fünften Saisonsieg gefeiert hatte, vor seinem Teamkollegen Andlauer und Dylan Pereira, der ja im Carrera Cup ebenfalls die BWT-Farben vertritt und so wieder einmal für ein komplett pinkes Podium sorgte. Ammermüller übernahm da aus der Pole Position die Führung und verteidigte sie bis ins Ziel – nach einem harten Fight mit Andlauer: „Julien hat es mir heute wirklich schwer gemacht, vor allem gegen Ende des Rennens. Aber ich konnte cool bleiben und meine Führung verteidigen. Es war ein schöner, sauberer Fight,und auch wenn es für unser Team an der Boxenmauer vielleicht nicht immer einfach war, da zu zuschauen: Ich glaube, wir waren nie in Gefahr, ernsthaft in Probleme zu geraten.“ Der Franzose war der gleichen Meinung: „Ich habe wirklich versucht, Druck auf Michael auszuüben, aber der ist halt so erfahren, dass es fast unmöglich ist, ihn in einen Fehler zu treiben. Also habe ich mich darauf konzentriert, keinen Blödsinn zu machen. Beim momentanen Meisterschaftsstand kann ich mit Rang zwei leben.“
Teamchef Walter Lechner freute sich riesig über das erfolgreiche Wochenende seiner Mannschaft: „Wir lagen ziemlich deutlich in Führung, insofern war es keine große Überraschung, dass wir uns am Sonntag den Teamtitel gesichert haben. Aber wir sind sehr dankbar, dass es geklappt hat und ich möchte den Augenblick dafür nutzen, allen zu danken, die dazu beigetragen haben, dieses Ziel zu erreichen. Es sind immer mehr Leute beteiligt als die, die im Rampenlicht stehen – deshalb gilt mein spezieller Dank auch denen im Hintergrund. Mit dem Wissen, dass auch der Fahrertitel nur noch zwischen unseren zwei Piloten entschieden wird, ist natürlich auch eine gewisse Erleichterung. Ich glaube, so werden wir das letzte Porsche Carrera Cup Wochenende 2019 auf dem Sachsenring noch ein bisschen mehr genießen können.”