Skirennfahrer Beat Feuz:
"Die Kraft gibt mir meine Familie"
Beat Feuz, 2012 waren Sie schon einmal nahe am Gewinn der großen Kristallkugel für den Gesamtweltcup-Sieg. Top-Favorit Marcel Hirscher ist zurückgetreten. Was bedeutet das für Sie, könnte es in diesem Winter wieder ein Thema werden? Wer sind für Sie die Favoriten?
Beat Feuz: Nein, denn für einen Gewinn des Gesamtweltcups fahre ich zu wenige Rennen. Für mich sind die Techniker Alexis Pinturault und Henrik Kristoffersen favorisiert.
Was ist generell Ihr größtes sportliches Ziel für die Zukunft? Immerhin haben Sie bereits den WM-Titel in der Heimat, zwei Medaillen bei Olympia und die kleine Kristallkugel im Abfahrts-Weltcup in der Tasche?
Ich möchte bis zum Karriereende in der Weltspitze mitfahren.
Um an der Weltspitze mitzufahren, ist eine intensive Vorbereitung nötig. Gab es da besondere Herausforderungen in diesem Jahr?
Eigentlich wollten wir diesen Sommer nach Südamerika zum Training, sind aber dann trotzdem zu Hause auf den Schweizer Gletschern geblieben und mussten uns die besten Verhältnisse „herauspicken“.
Sie sind ja seit einiger Zeit nicht nur Profi-Skifahrer, sondern auch Familienvater. Sorgt das für zusätzliche Motivation oder macht das die Konzentration schwerer?
Definitiv für zusätzliche Motivation. Wenn ich schon so weit von zu Hause weg bin, möchte ich es wenigstens besonders gut machen.
Motivation brauchen Sie sicher auch in Bezug auf Ihr Knie. Das hat nun schon mehrere Verletzungen und Operationen hinter sich. Was tun Sie neben gezieltem Training noch für Ihr lädiertes Knie? Woraus schöpfen Sie Kraft?
Ich setze auf mehr Physiotherapie und habe bei der Ernährung zwei, drei Punkte optimiert. Beispielsweise nehme ich vermehrt Fischöl-Produkte zu mir. Die Kraft und die Motivation geben mir aber meine Familie. Das schaffen keine Produkte.
Nein, man darf keine Angst haben. Es ist auch mehr der Respekt, den man vor der Piste hat und der kommt weniger durch das gefahrene Tempo.
Marcel Hirscher und Felix Neureuther haben ihre Karriere vor dieser Saison beendet. Wie lange planen Sie noch im Alpinen Skisport und welche Pläne haben Sie für die Zeit nach der Karriere?
Ich plane nur von Jahr zu Jahr und mache die konkreten Zukunftspläne erst nach der Karriere.