Effiziente Wirkstoffdosierung
Mineralstoff-Dosierungen kommen für den Schutz der Rohrleitungen zum Einsatz und finden in erster Linie bei Korrosionsproblemen Anwendung. Ein ins Wasser dosierter Mineralstoff legt sich an die Innenwände der Rohrleitungen an und verhindert so, dass kohlensäurehaltiges Wasser seine aggressive Wirkung, z.B. gegenüber verzinktem Material. Für Kessel- und Heizungswasser sowie für Kühlwasser und andere technische Anwendungen werden spezielle Dosiermittelprodukte mengenproportional zu dosiert, um den kontinuierlichen und störungsfreien Betrieb der Systeme sicherstellen zu können.
Unsere Mineralstoffkombinationen für die Trinkwasserbehandlung entsprechen den DVGW-Richtlinien (Rostschutz, Kalk-Rostschutz und Kalkschutz) bzw. dem österreichischen Lebensmittelgesetz.
Mineralstoff |
Aufgaben |
Einsatzbereich |
BWT Mineralstoff F1 |
Schutzschichtbildung in verzinkten Rohrleitungen | für weiches Wasser mit aggressiven Eigenschaften. Härtebereich: 1- 7 °dH Gesamthärte |
BWT Mineralstoff F2/FE |
Schutzschichtbildung in ver- zinkten Rohrleitungen und zur Stabilisierung der Resthärte |
für teilenthärtetes Wasser nach Enthärtungsanlagen und Mischwasser mit aggressiven Eigenschaften |
BWT Mineralstoff F3 Quantophos P3 |
Kalkschutz in Rohrleitungen aller Materialien und Schutz- schichtbildung in verzinkten Rohrleitungen |
für mittelhartes Wasser mit leicht aggressiven Eigen- schaften. Härtebereich: 14 - 21 °dH Gesamthärte. max. 14 °dH Karbonathärte |
BWT Mineralstoff F4 Quantophos P4 |
Kalkschutz in Rohrleitungen aller Materialien |
für hartes Wasser. Härtebereich: ab 21 °dH Gesamthärte 14 -18 °dH Karbonathärte |
Gebindegröße |
F1 |
FE/F2 |
F3 |
F4 |
|
3l Kunststoff-Flasche* | Art.-Nr. | 023645 |
023649 |
023647 | 023648 |
10l Bag-in-Box | Art.-Nr. | 023655 |
023659 |
023657 | 023658 |
20l Box | Art.-Nr. | 023640 |
023644 | 023642 | 023643 |
*Lieferung ab Lager BWT ausschließlich in Verpackungseinheit 4 Stk.
Dosierwirkstoffe für Kesselwasser, Kühlwasser oder Heizungswasser: Bitte kontaktieren Sie bitte unseren technischen Innendienst
Kontaktieren Sie unsere BWT Experten und lassen Sie sich beraten.
Ist eine Nachbehandlung von Trinkwasser aus einer zentraler Wasserversorgung sinnvoll?
In der öst. Trinkwasser-Verordnung (TWVO i.d.g.F.), §5 Absatz 1 wird allgemein für eine Trinkwasseranlage Errichtung, Betrieb und Wartung nach dem Stand der Technik gefordert.
Eine Trinkwasser-Nachbehandlung - z.B. Wirkstoffdosierung - zum Schutzes der Installation vor Kalkeintrag bzw. Korrosion ist unter vielen Aspekten sinnvoll:
Was ist beim Einsatz einer Wirkstoffdosierung generell zu beachten?
Bei verzinkten Rohrleitungen, die nach einer Wasserenthärtung verbaut sind, besteht die Möglichkeit von Korrosion. Um Schäden zu vermeiden, empfiehlt sich die Anwendung einer Wirkstoff-Schutzdosierung:
Muss eine Dosieranlage gewartet werden?
Ja!
Die TWVO definiert unter §5 die Pflichten eines Betreibers einer Wasserversorgungsanlage:
Dieser hat … "die Wasserversorgungsanlage fachgerecht von geschulten Personen zu errichten, zu warten und instand zu halten."
Damit ist ein Wartungsaufwand gerechtfertigt und im Sinne der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht (§ 1295 ABGB) und eines bestimmungsgemäßen Betriebes einer Wasserversorgungsanlage (Water Safety Plan, ÖNORM EN 15975-2) ist regelmäßige, fachkundige Wartung auch prinzipiell gefordert.
ÖNORM EN 806-5 (2012), Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen, Teil 5: Betrieb und Wartung:
Kapitel 12: Wartung „Die routinemäßige Wartung von … Apparaten muss entsprechend den jeweiligen Herstellerangaben erfolgen…“
Anhang A, Tabelle A.1: Häufigkeit für Inspektion und Wartung „Dosiersystem: Wartung halbjährlich“
ÖNORM EN 15161 (2007), Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden – Einbau, Betrieb, Wartung und Reparatur:
Kapitel 7 Wartungsanforderungen:
„…Wartung…mindestens einmal jährlich durchgeführt…
Das Wartungsprotokoll ist mit der Anlage bereitzustellen.
Dem Besitzer der Anlage…dringend empfohlen, einen Wartungsvertrag abzuschließen.“
Welche Normen empfehlen eine Wirkstoff-Dosierung?
ÖNORM EN 806-2 (2005), Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen, Planung:
3.2 Grundlagen 3.2.1 Allgemeines
Die Trinkwasser-Installation ist so zu planen, dass:
f) Schaden (z.B. Steinbildung, Korrosion und Degradation) vermieden wird und die Trinkwasserqualität nicht durch örtliche Umgebungseinflüsse beeinträchtigt oder gefährdet wird:
B.2 Steinbildung
Steinbildung in der Trinkwasser-Installation beruht hauptsächlich auf der Ablagerung von Calciumcarbonaten auf den von Wasser benetzten Oberflächen. Diese Ablagerungen können die Funktion von Armaturen und Apparaten wie z.B. von Trinkwasser-Erwärmern, Brauseköpfen, Handbrausen, usw. beeinträchtigen. Für den Fall, dass Steinbildung zu erwarten ist, sollte eine Trinkwasserbehandlung in Betracht gezogen werden, z.B. Wasserenthärtung durch Ionenaustausch oder durch Dosierung von Chemikalien.
ÖNORM B 2531 (2019), Technische Regeln für Trinkwasserinstallationen, nationale Ergänzung zur ÖNORM EN 806:
Kapitel 4.10, Schutz des Wassers in den Verbrauchsanlagen:
Alle Anlagen für die Trinkwassernachbehandlung bedürfen hinsichtlich Bauart und Wirkungsweise einen Prüfbericht über die gesundheitliche Unbedenklichkeit.
DIN 1988-200 (2012), Technische Regeln für Trinkwasserinstallationen:
12.3.2 Steinbildung
Die Bedingungen, wann Ablagerungen entstehen, sind schwer zu bestimmen. Die Neigung des Wassers zur Kalkabscheidung wächst jedoch mit steigender Wassertemperatur. Für den Fall, dass Steinbildung zu erwarten ist, kann eine Trinkwasserbehandlung in Betracht gezogen werden, z.B. Wasserenthärtung durch Ionenaustausch nach 12.6, Dosierung von Chemikalien nach 12.5 oder mittels Kalkschutzgeräte nach 12.7.
Water Safety Plan (WSP)/ ÖNORM EN 15975-2 (2014)
Um die hygienische Sicherheit des Trinkwassers bis zum Zapfhahn des Nutzers sicherzustellen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO den Water Safety Plan (WSP). Dieses Konzept beinhaltet eine Risikoanalyse für ein Trinkwasser-System und daraus abgeleiteten Managementpläne zur Beherrschung von Risiken und Gewährleistung eines sicheren Betriebes. Dieser Water Safety Plan findet sich in der ÖNORM EN 15975-2 wieder. Weiters bezieht sich Teil B im Anhang II der aktuellen Fassung der TWVO auf diese Norm. Es wird für einen Betreiber einer Wasserversorgungsanlage bei Durchführung einer Risikobewertung gemäß EN 15975-2 die Möglichkeit einer Verringerung der Probenahmehäufigkeit bzw. der zu untersuchenden Parameter angeführt.